Stress, Druck und Umgang mit Enttäuschungen
Mein Leben ist wahrscheinlich stressiger als das vieler Gleichaltriger, weil ich durch den Sport viel unterwegs bin, viel reise und nebenbei noch mein Studium bewältige. Es ist nicht immer einfach, alles unter einen Hut zu bekommen. Gleichzeitig empfinde ich es als grosses Privileg, dass ich mein Hobby zum Beruf machen konnte. Um mit Stress und Erschöpfung umzugehen, achte ich darauf, zwischen Training, Wettkämpfen und anderen Verpflichtungen bewusst Erholungsphasen einzuplanen. Die Balance zu halten, ist mir sehr wichtig. Allerdings muss bei mir auch immer viel los sein, sonst würde ich mich schnell langweilen.
Welche Tipps würdest du anderen Studierenden geben, wie sie mit Stress oder Doppelbelastung (z.B. durch Arbeiten) umgehen können?
Mein Tipp wäre, sich die Zeit bewusst und effizient einzuteilen. Anstatt den ganzen Tag zu lernen und dann nach ein paar Stunden unkonzentriert zu sein, finde ich es sinnvoller, kürzere, aber intensivere Lerneinheiten einzuplanen. Genauso wichtig finde ich es, feste Zeiten für Freizeit, Sport oder Treffen mit Freund*innen einzuplanen, um einen Ausgleich zu schaffen. Natürlich erfordert das alles eine gute Planung, aber perfekt vorbereitet zu sein, ist sowieso fast unmöglich. Am Ende kommt es darauf an, am entscheidenden Tag das Beste aus dem Gelernten zu machen.
Wie gehst du mit Enttäuschungen um und hast du einen Tipp?
Enttäuschungen gehören zum Leben und gerade im Sport erlebe ich sie immer wieder. In fast jeder Trainingseinheit gibt es Sprünge, die nicht so klappen wie gewünscht oder Wettkämpfe, die nicht nach Plan verlaufen. Wichtig ist für mich, solche Rückschläge schnell abzuhaken und daraus zu lernen. Ich versuche, das Positive, also die Dinge, die gut gelaufen sind, mitzunehmen und den Rest gezielt zu verbessern.
Wo siehst du dich in fünf Jahren?
Wir Sportler denken oft in Olympiazyklen, deshalb wäre es für mich einfacher zu sagen, wo ich in vier Jahren stehe. Mein Ziel ist es, auf jeden Fall noch einen Olympiazyklus bis 2028 zu machen. Danach werde ich sehen, ob ich weitermachen kann und ob mein Körper das noch mitmacht. Vielleicht bin ich in fünf Jahren schon zurückgetreten oder ich mache noch einen Olympiazyklus, was ich natürlich hoffe. Sportlich möchte ich bis dahin noch weiter oben stehen als jetzt und parallel dazu möchte ich schon irgendwo Teilzeit arbeiten, am liebsten im Bereich Banking.