Wie bist du mit der Sprache zurechtgekommen? Hast du die Sprache schon vor deinem Aufenthalt beherrscht?
Obwohl Südafrika elf Landesprachen hat, sprechen die meisten Leute sehr gut Englisch und auch an der Uni wurden die Fächer sowohl in Afrikaans wie auch in Englisch angeboten. Jedoch freuen sich die Menschen natürlich darüber, wenn man nur schon ein paar Worte in Afrikaans, Xhosa oder Zulu sagen kann.
Wenn du deine Gastuni mit der Uni Bern und dein Gastland mit der Schweiz vergleichst, welche Unterschiede gibt es?
An der Stellenbosch University hatte ich in den meisten Fächern Midterms und Projekte während des Semesters, was wir in Bern weniger haben. Dafür ist dann die Lernphase für die Semesterprüfungen bedeutend kürzer und weniger intensiv. Die Dozenten haben eine persönlichere Beziehung mit den Studierenden als an der Uni Bern. Zudem ist der Unterricht etwas praxisorientierter als in Bern, was ich sehr schätzte, denn dadurch konnte man sich auch besser vorstellen, worum es geht, statt Folien und Modelle auswendig zu lernen. Alles in allem schätze ich jedoch das Niveau des Unterrichts tiefer ein als dasjenige an der Uni Bern, was vielleicht auch damit zu tun hat, dass in Stellenbosch prozentual viel mehr Leute studieren und sie keine so guten Alternativen, wie bei uns die Lehre oder Fachhochschulen, haben.
Was war das Highlight deines Aufenthaltes?
Highlight meines Aufenthalts war definitiv das Studienleben am Campus. Ich lebte in einem grossen Haus mit etwa zwanzig anderen Studierenden (Südafrikaner und wenige Internationals), welches direkt beim Campus war. Dadurch lernte man schnell Südafrikaner kennen und es wurde einem praktisch nie langweilig. Da Stellenbosch eine Studentenstadt ist, sind auf den Strassen lauter junge Menschen und es ist immer etwas los, wie z.B. Sportevents (meist Rugby), Festivals oder sonstige Parties, Weinmessen, „Braais“ (Südafrikanisches Grillen), Kulturfeste, Essensmessen und vieles mehr. Durch dieses Leben am Campus bekam man schnell einen guten Einblick in die Kultur und Lebensweise von Südafrikanern und konnte sich rasch und gut integrieren, um selbst Teil davon zu sein.
Was würdest du zukünftigen Austausch-Studierenden empfehlen?
Offenheit und den Schritt ins Ausland wagen. Mit der richtigen Einstellung kann es nur gut gehen und man wird mit vielen tollen Erinnerungen und reichen Erfahrungen nach Hause kommen.