Departement Betriebswirtschaftslehre

Universiteit Maastricht (Niederlande)

Unterrichtssprache

Niederländisch, Englisch

Erfahrungsberichte

Was für eine Unterkunft hatten Sie im Gastland? Wie haben Sie diese gefunden?

Während meines Austauschaufenthalts habe ich im Guesthouse (p-building, Brouwersweg 100) für Exchange Studenten gewohnt. Diese Unterkunft wurde mir von der Universität selber angeboten.

Wie war die Betreuung durch die Gastuni? Gab es ein Orientierungsprogramm?

Die Betreuung war ausgezeichnet – das internationale Büro der Uni hat bei Fragen immer sofort und kompetent geantwortet. Informationsmails wurden vor dem Aufenthalt verschickt. Während der ersten zwei Tage wurde man auch in einem Einführungsprogramm über alles informiert. Meiner Meinung nach ist diese Uni hervorragend organisiert.

Wie war der Kontakt zu einheimischen Studierenden? Wie war der Kontakt zu anderen Austauschstudenten?

Kontakt zu einheimischen Studenten hat man kaum, zumal in Maastricht selber auch wenige Holländer studieren (mehrheitlich Deutsche und auch Belgier). Im Guesthouse aber hat man sehr viel Kontakt zu anderen Austauschstudenten, da man am selben Ort wohnt und im Guesthouse selber auch viele Parties stattfinden.

Wie sind Sie sprachlich zurechtgekommen?

Holländer sprechen ausgezeichnet Englisch und auch die Austauschstudenten hatten ein sehr hohes Englischniveau. In der Uni ist auch alles auf Englisch, das kann am Anfang herausfordernd sein, da man sehr oft aktiv mitmachen und auch viele Präsentationen halten muss. Mit der Zeit aber gewöhnt man sich daran – mein Englisch hat sich extrem verbessert!

Welche Kurse haben Sie an der Gastuni besucht?

  • Psychology and Economics (6.5 ECTS)
  • Behavioral Finance (6.5 ECTS)
  • Operational Strategy (6.5 ECTS)

Welche dieser Kurse würden Sie zukünftigen Erasmus-Studierenden weiterempfehlen?

Psychology and Economics war sehr spannend und das PBL System ist hier auch sehr gut geeignet. Auch Operational Strategy hat mich überzeugt (obwohl ein paar Vorlesungen und mehr Übungen auch hilfreich gewesen wären).

Behavioral Finance hingegen war viel zu theoretisch und allgemein bin ich der Meinung, dass das PBL System nicht für Finance geeignet ist. Es werden keine Übungen und Cases gelöst, sondern mehrheitlich Präsentationen über Artikel gehalten. Zudem fühlen sich viele Studenten wegen der Benotung der Participation dazu motiviert, irgendwas zu sagen, was mehrheitlich nicht unbedingt gewinnbringend ist. Ich habe aber Mastervorlesungen besucht, kann also nichts zu den Finance Kursen im Bachelor sagen.

Was hat Ihnen am Studium im Gastland besser gefallen als in Bern?

Das PBL System hat Vorteile gegenüber unserem System. Allerdings ist es nicht in allen Gebieten gleich geeignet (ungeeignet für Finance). Allerdings ist man meist besser für die Prüfung am Ende vorbereitet, da man durch Präsentationen etc. dazu gezwungen ist, sich schon frühzeitig mit dem Stoff auseinander zu setzen.

Ein positiver Punkt ist definitiv auch das etwas lebhaftere Studentenleben verglichen mit Bern.

Was war im Gastland schlechter als in Bern?

Wie bereits öfters erwähnt, hat mich das PBL System beim Finance Kurs überhaupt nicht überzeugt.

Was waren die „Highlights“ Ihres Auslandsaufenthalts?

Das grösste Highlight meines Aufenthalts war definitiv die Tatsache, dass sich so viele internationale Studenten für Maastricht entscheiden und man dadurch Leute aus aller Welt kennenlernt. Von Brasilianern, Kolumbianern, Argentiniern, US-Amerikanern, Kanadiern, Australiern, sogar Südafrikanern – in Maastricht kann man Leute aus aller Welt kennenlernen (als Europäer ist man eher in der Minderheit).

Was waren die grössten Enttäuschungen während Ihres Auslandsaufenthalts?

Ich erlebte keine Enttäuschungen während meines Aufenthalts.

Welche Tipps und Ratschläge haben Sie für Erasmus-Studierende, die zukünftig an Ihrer Gastuni studieren wollen?

Ich würde Maastricht definitiv weiterempfehlen! Es ist eine gute Uni, die einem den Stoff auf andere Art vermittelt. Zudem ermöglicht das Zusammenleben mit anderen Studenten aus aller Welt den Aufbau eines internationalen Freundeskreises!

 

Studierende der Universität Bern, die Rückfragen zu diesem Erfahrungsbericht haben, können beim Erasmus-Fachkoordinator des Departements BWL (erasmus@bwl.unibe.ch) die E-Mail-Adresse der Autorin bzw. des Autors erfragen.

Was für eine Unterkunft hatten Sie im Gastland? Wie haben Sie diese gefunden?

Durch eine Nachricht der Universität wurde mir das guesthouse empfohlen. Dies ist eine Unterkunft mit vielen Austauschstudenten. Es gibt die Wahl zwischen einzel/ Doppelzimmer sowie einer geteilten Küche oder einer Küche im Zimmer. Ich wählte die teuerste Variante, Einzelzimmer mit persönlicher Küche. Diese Variante hat Vor- und Nachteile: Man hat keinen Gemeinschaftsraum im Korridor und lernt dadurch nicht sehr viele Leute in diesem Gebäude kennen. Deshalb ging ich zu Beginn oft in die Lobby und habe irgendwelche Menschen angesprochen. Allerdings sind die Gemeinschaftsküchen oft sehr schmutzig. Jede einzelne muss wissen, was ihr lieber ist. Allerdings ist das Guesthouse (vor allem die Einzelzimmer und -küche) im Vergleich zu privaten Wohnungen viel teurer, aber man lernt schneller mehr Leute kennen.

Wie war die Betreuung durch die Gastuni? Gab es ein Orientierungsprogramm?

Es gab 2 Tage introduction days welche das Problem Based System erklären und uns darauf einführten. Die Uni hat uns gut begleitet und bei Fragen jeweils schnell geantwortet, die Mitarbeitende waren jeweils sehr freundlich.

Wie war der Kontakt zu einheimischen Studierenden? Wie war der Kontakt zu anderen Austauschstudenten?

Der Kontakt zu den einheimischen war praktisch nicht vorhanden. Allerdings lernt man durch diverse Events von einer Austauschstudenten-Organisation extrem viele Austauschstudenten kennen. Jeder und jede ist in derselben Situation und so findet man sich sehr schnell zurecht und schliesst tolle Freundschaften.

Wie sind Sie sprachlich zurechtgekommen?

In den Niederlanden spricht praktisch jeder englisch. Das Englisch-Niveau der Holländer ist sehr gut, somit hat man mit englisch keine Probleme. Durch den Kontakt zu den anderen Austauschstudenten mit der Muttersprache englisch hat sich mein englisch sehr verbessert. Die Unterrichtssprache ist ebenfalls meistens englisch und durch das Unterrichtssystem der Uni verliert man sehr schnell die Hemmungen, im Unterricht englisch zu sprechen. Zusätzlich ist Maastricht sehr nah an Deutschland gelegen, also könnte man manchmal sogar Deutsch sprechen.

Welche Kurse haben Sie an der Gastuni besucht?

  • Project and Process Management (3. Quartal)
  • International Financial Management (3. Quartal)
  • Decision support system (4. Quartal)
  • Options and futures (4. Quartal)
  • Real Estate Investment and Valuation (Skill Kurs)

Welche dieser Kurse würden Sie zukünftigen Erasmus-Studierenden weiterempfehlen?

Die Finance Kurse fand ich äusserst interessant, obwohl Kurse mit deutlich weniger Aufwand gewählt werden können. Allgemein weden die Finance Kurse als die schwierigeren der Uni angesehen. In Options and Futures hatte ich den besten Tutor (Unterrichtender) meiner gesamten Uni Zeit.

Project and Process Management ist ein sehr aufwändiger, aber einfacher Kurs. Diesen würde ich nicht empfehlen.

In Decision support system programmiert man in Excel ein eigenes kleines Programm. Dies hat Spass gemacht, man hat viele Freiheiten und lernt viel in Excel.

Real estate investment ist ein Skill kurs nach dem 5. Quartal. Die Skillkurse sind normalerweise äusserst gemütlich, aber dieser Kurs war mit sehr viel Aufwand verbunden.

Was hat Ihnen am Studium im Gastland besser gefallen als in Bern?

Für eine kurze Zeit ist das PBL sehr spannend. Vor jedem Tutorial muss die Literatur gelesen und überarbeitet werden. Während den Tutorials ist jeder dazu aufgerufen, aktiv mitzumachen und zur Diskussion beizutragen. Ausserdem muss meistens ein Student (oder eine Gruppe) das gesamte Tutorial leiten (Fragen vorbereiten, Präsentationen durchführen, Diskussionen vorbereiten und leiten). Diese Unterrichtsform bedeutet mehr Aufwand für den Studenten, aber es werden gleichzeitig viele Soft Skills erlernt. Der Unterrichtsstoff bleibt nachhaltiger und man setzt sich intensiver mit der Materie auseinander.

Was war im Gastland schlechter als in Bern?

Auch wenn das PBL viele Vorteile hat, gibt es auch schlechte Punkte: Die Tutors, die Personen welche die Tutorials leiten, haben einen grossen Einfluss auf die Qualität des Kurses und sogar auf die Note. Diese Tutors sind aber meistens PhD Studenten und somit noch nicht allzu erfahren. Trotzdem kann der Einfluss auf die Note je nachdem bis zu 30/40% sein.

Auch Gruppenarbeiten funktionierten häufiger als erwartet nicht wirklich, dies ist die negative Seite von den vielen Gruppenprojekten.

Was waren die „Highlights“ Ihres Auslandsaufenthalts?

Ganz klar die vielen neuen Freundschaften mit Leuten aus der ganzen Welt. Man ist nur für eine «kurze» Zeit zusammen und lernt sich dennoch sehr gut kennen und erlebt viele gemeinsame Dinge. Man wird die Vorurteile von Leuten aus anderen Ländern los (oder auch nicht) und lernt Dinge aus anderen Ländern, die man sonst nie erfahren würde.

Was waren die grössten Enttäuschungen während Ihres Auslandsaufenthalts?

Es ist nicht eine Enttäuschung, aber ich dachte, ich hätte mehr Freizeit. Allerdings wählte ich aufwändige Kurse und 30 ECTS, also kann dies auch anders gemacht werden mit deutlich weniger Aufwand.

Welche Tipps und Ratschläge haben Sie für Erasmus-Studierende, die zukünftig an Ihrer Gastuni studieren wollen?

Schaut möglicherweise auch auf dem privaten Markt für eine Unterkunft, da das guesthouse im Preis/Leistungsverhältnis sehr teuer ist. Allerdings sind die meisten Studenten im guesthouse, also ist da am meisten los.

Und stell dich darauf ein, dass du viel verreisen wirst, auch wenn du normalerweise in Europa wohnst. Maastricht ist wunderschön, aber nicht sehr spannend um jedes Wochenende da zu bleiben somit wirst du wahrscheinlich viel mit den anderen Austauschstudenten verreisen.

 

Studierende der Universität Bern, die Rückfragen zu diesem Erfahrungsbericht haben, können beim Erasmus-Fachkoordinator des Departements BWL (erasmus@bwl.unibe.ch) die E-Mail-Adresse der Autorin bzw. des Autors erfragen.

Was für eine Unterkunft hatten Sie im Gastland? Wie haben Sie diese gefunden?

Ich habe im Guesthouse am Browersweg 100 gewohnt. Mit dem Fahrrad ist man in 5 Minuten im Stadtzentrum oder an der Uni. Allerdings liegt es ziemlich weit vom Bahnhof entfernt, was aber nicht weiter schlimm ist. Mein Zimmer war zwar nicht riesig, hat aber allemal ausgereicht. Ein grosses Plus war, dass man sehr schnell Kontakt zu anderen Austauschstudenten geknüpft hat, da die meisten im Guesthouse wohnen. Draussen gibt es zudem noch einen Tennisplatz, einen Basketballplatz und eine riesige Wiese, wo man auch immer Leute angetroffen hat, die im Guesthouse wohnen. Gleich um die Ecke war auch eine Art Einkaufszentrum, wo man die nötigen Wocheneinkäufe machen konnte. Einzig die Sauberkeit liess zu wünschen übrig. Sobald sich 15 Leute ein Bad und eine Küche teilen, kann es schnell ein wenig dreckig werden. 

Wie war die Betreuung durch die Gastuni? Gab es ein Orientierungsprogramm?

Zu Beginn gab es 2 „Introduction Days“, welche dazu dienten sich ein wenig in der Stadt zurecht zu finden, die Uni-Gebäude kennen zu lernen und das PBL-System ein erstes Mal anzuwenden. Dies ist eine gute Vorbereitung auf den ersten Uni-Tag.

Auch während des Semesters war die Betreuung durch die Gastuni hervorragend. Bei jeder Frage, die ich hatte, wurde mir schnell und ausführlich geholfen.

Wie war der Kontakt zu einheimischen Studierenden? Wie war der Kontakt zu anderen Austauschstudenten?

Die meisten einheimischen Studenten bleiben eher unter sich, wenn sie nicht anders müssen. Dadurch, dass man einige Gruppenarbeiten hatte und die Gruppen jeweils nicht selber bestimmen konnte, kam man aber trotzdem auch in Kontakt mit einheimischen Studierenden.

Den meisten Kontakt hatte ich aber trotzdem mit Austauschstudenten, schon allein wegen der Wohnsituation.

Dazu kommt, dass ISN Maastricht (International Students Network) viele Events und Reisen organisiert, die sich gut eignen um neue Kontakte zu knüpfen, was sich aber halt auch vor allem auf Austauschstudenten beschränkt.

Wie sind Sie sprachlich zurechtgekommen?

So ziemlich jeder in Maastricht spricht entweder Englisch, Deutsch oder Französisch. Dies erleichtert es einem im Alltag. In der Uni wird eigentlich generell nur Englisch gesprochen. Allerdings hört man auch sehr viel Deutsch, da ein grosser Teil der Studenten an der SBE Deutsche sind. Das Englischniveau in den PBL-Sessions ist für uns als Schweizer keine riesige Herausforderung. Ich würde sogar behaupten, dass ich meine Englisch-Kenntnisse verbessert habe, durch den vielen Kontakt mit den anderen Austauschstudenten.

Welche Kurse haben Sie an der Gastuni besucht?

Period 4:

- Process and Project Management (6.5 ECTS)

- Managing Diversity and Global Communication Skills (4 ECTS)

 

Period 5:

- Strategic Management of Technology and Innovation (6.5 ECTS)

Welche dieser Kurse würden Sie zukünftigen Erasmus-Studierenden weiterempfehlen?

“Process and Project Management” hat mir sehr gut gefallen, da der Kurs gut gegliedert ist und spannend aufgebaut ist. Anhand vieler Beispiele konnte man sich gut in das Thema einarbeiten.

Auch “Managing Diversity and Global Communication Skills” mochte ich, da dieser Kurs fast nur aus Austauschstudenten bestand. So gelang man zu einen wunderbaren Einblick in verschiedene kulturelle Normen und Stereotypen, die es zu beachten gilt, wenn man mit Menschen diversen kulturellen Hintergrundes zu tun hat.

Weniger gut gefiel mir der Kurs “Strategic Management of Technology and Innovation”. Das Fallbeispiel, das zu lösen ist, erlaubt zwar einen guten Blick in die Praxis. Allerdings hat der Kurs, meiner Meinung nach nicht wirklich eine fassbare Struktur und oft ist nicht wirklich klar, was eigentlich das Essentielle ist.

Was hat Ihnen am Studium im Gastland besser gefallen als in Bern?

Das PBL System in Maastricht gefiel mir besser als die Vorlesungen im grossen Stil, wie man es grösstenteils von der Uni Bern kennt. Auch wenn die Atmosphäre manchmal ein wenig gezwungen war, hat man doch den Vorteil, gut auf die Prüfung vorbereitet zu sein und auch nachhaltig etwas zu lernen. Durch die vertieften Diskussionen, kann man gleich prüfen, ob die gelesenen Kapitel des Buches auch richtig verstanden wurden.

Was war im Gastland schlechter als in Bern?

Man kann nirgends so schön schwimmen gehen, wie in der Aare ;-)

Was waren die „Highlights“ Ihres Auslandsaufenthalts?

Die Stadt selbst war schon ein Highlight. Klein, aber wunderschön und gemütlich. Die Leute sind alle sehr freundlich. Zudem war es toll, dass Maastricht so zentral in Europa liegt, was einem Wochenendausflüge nach Belgien, Deutschland, Frankreich, etc. ermöglicht. Für mich war daher eines der Highlights, eine Reise nach Brügge und Ghent. Ein weiteres Highlight war der monatlich stattfindende, berühmtberüchtigte „Cantus“. Dazu kann ich gar nicht viel mehr sagen. Am besten selber erleben.

Was waren die grössten Enttäuschungen während Ihres Auslandsaufenthalts?

Enttäuschungen gab es für mich keine.

Welche Tipps und Ratschläge haben Sie für Erasmus-Studierende, die zukünftig an Ihrer Gastuni studieren wollen?

Ich denke, es ist wichtig sich immer frühzeitig über Deadlines und Prüfungsanmeldungsfristen zu informieren, da es von Kurs zu Kurs verschieden ist und die Uni, was das betrifft, sehr streng ist. Aber keine Angst: Es gibt immer wieder Reminder, damit man auch nichts vergisst. Für das Leben allgemein in Maastricht ist es sicher von Vorteil ein Fahrrad zu kaufen. Auf Facebook gibt es dafür eine entsprechende Gruppe, wo man das bequem tun kann. Zudem würde ich empfehlen an möglichst vielen Aktivitäten teilzunehmen, um schnell Anschluss zu finden. Und unbedingt bei Piano B Pizza essen und bei Teazone einen Tee trinken gehen ;-)

 

Studierende der Universität Bern, die Rückfragen zu diesem Erfahrungsbericht haben, können beim Erasmus-Fachkoordinator des Departements BWL (erasmus@bwl.unibe.ch) die E-Mail-Adresse der Autorin bzw. des Autors erfragen.

Was für eine Unterkunft hatten Sie im Gastland? Wie haben Sie diese gefunden?

Ich habe in Maastricht in einer WG gewohnt, welche ich mit 3 regulären Studentinnen geteilt habe. Die Wohnung befand sich etwas ausserhalb, in der Nähe des UM Sports Centers. Die SBE war aber mit dem Fahrrad in 15 Minuten zu erreichen. Die Unterkunft habe ich über eine Facebook Seite gefunden. Sie heisst „Maastricht Student Room MSR-group - Search/Offer“. Kleiner Tipp: Adresse der Wohnung prüfen und mit den Eigentümern skypen, um zumindest etwas sicherer zu sein, dass alles mit rechten Dingen zu und her geht.

Wie war die Betreuung durch die Gastuni? Gab es ein Orientierungsprogramm?

Die Betreuung durch die Gastuni war super. Bereits im Vorfeld bekam man eine Broschüre mit hilfreichen Tipps und Tricks zugeschickt. Auch die Website des International Offices bietet viele Informationen und das IRO steht einem in Maastricht mit einem Schalter und per Email schnell und hilfreich zur Verfügung.

Es gab ein zweitägiges Orientierungsprogramm, welches in kleinen Gruppen absolviert wird (gute Möglichkeit für erste Kontakte). Dabei wird der Campus vorgestellt, es gibt ein Mittagessen, eine Stadtführung, eine erste PBL Session und ein Willkommensapéro – perfekter Start ins Erasmsussemester.

Wie war der Kontakt zu einheimischen Studierenden? Wie war der Kontakt zu anderen Austauschstudenten?

Da die Universität in Maastricht allgemein sehr international ist, ist die Mehrheit aller Studenten ziemlich offen. Durchs PBL bedingt kommt man ziemlich schnell mit den anderen Studierenden in seinem Kurs in Kontakt, wobei alle immer positiv auf Austauschstudenten reagiert haben.

Der Kontakt zu anderen Austauschstudenten war auch sehr einfach herzustellen durch das oben genannte Orientierungsprogramm und die von ISN (International Student Network) organisierten Veranstaltungen und Partys.

Wie sind Sie sprachlich zurechtgekommen?

Sprachlich hatte ich keine Mühe, da alle Kurse in Englisch stattfinden. Durch die Nähe zu Deutschland und die vielen deutschen Touristen und Studenten ist auch Deutsch ziemlich verbreitet in Maastricht. Zudem sprechen alle Leute aus den Niederlanden fast perfekt Englisch, was die Kommunikation sehr vereinfacht.

Ansonsten kann man den Sprachkurs „Dutch for German speakers“ von der Uni besuchen zu einem fairen Preis, um sich beim Einkaufen, am Bahnhof, im Restaurant etc. auf holländisch zu Verständigen (Achtung: keine Anrechnung des ECTS-Punktes).

Welche Kurse haben Sie an der Gastuni besucht?

Ich habe den Kurs “Cases in Management Information Systems” in der ersten Periode besucht und den Kurs „Data Management“ in der zweiten Periode.

Welche dieser Kurse würden Sie zukünftigen Erasmus-Studierenden weiterempfehlen?

Beide.

Im Kurs „Cases in Management Information Systems“ werden Harvard Cases besprochen, welche einen spannenden Praxisbezug herstellen. Zudem war der Arbeitsaufwand für die Maastricht Universität eher gering. So schreibt man keine Prüfung am Ende der Periode, sondern der Leistungsnachweis bestteht aus  einer Case Study in Gruppenarbeit, das Leiten einer Lektion und einer individuellen Case Study, was alles bereits während der Periode erledigt werden kann.

„Data Managment“ hingegen ist nicht zu unterschätzen, der Arbeitsaufwand ist viel höher und die Materie anspruchsvoller. Allerdings profitiert man ziemlich davon –  ich habe dadurch SQL theoretisch erlernt und dann praktisch in einem Projekt (Erstellen einer Datenbank) angewendet. Die Schlussprüfung war Openbook und sehr fair!

Was hat Ihnen am Studium im Gastland besser gefallen als in Bern?

Durch das PBL-System habe ich gelernt, Vorträge in Englisch zu halten, meine Meinungen hervorzubringen und auch zu begründen. Dies alles wird an der Uni Bern meiner Meinung nach zu wenig gefördert.

Man setzt sich zudem sehr viel intensiver  mit den Inhalten auseinander, da man pro Periode maximal 2 Kurse besucht und dazu jeweils 2 Tutorien pro Woche hat.

Was war im Gastland schlechter als in Bern?

Gewisse Inhalte sind zu komplex, um im PBL erlernt zu werden – da wären Vorlesungen nötig, was in Maastricht im Vergleich zu Bern nicht allzu oft vorkommt. Die „participation grades“  - zum Teil „erzwungenes“ Teilnehmen an den Diskussionen und sehr individuell bewertet von den Tutoren.

Die Organisation mit Freunden wird schwieriger, da praktisch jeder einen „individuellen“ Stundenplan hat durch die verschiedenen kleinen PBL- Gruppen.

Die Arbeitsbelastung ist höher als in Bern und die Bibliothek in der Stadt ist zu stark ausgelastet – Stichwort German Run.

Was waren die „Highlights“ Ihres Auslandsaufenthalts?

Das Schliessen neuer Freundschaften und das damit verbundene Kennenlernen von neuen Kulturen, das Durchsetzen in einem fremden Land und in einer fremden Sprache, anderer Ansatz an der Universität und die tollen Reisen innerhalb der Niederlanden und Belgien. Und allgemein: Maastricht – die Stadt ist wunderschön!

Was waren die grössten Enttäuschungen während Ihres Auslandsaufenthalts?

Gab es keine.

Welche Tipps und Ratschläge haben Sie für Erasmus-Studierende, die zukünftig an Ihrer Gastuni studieren wollen?

Zimmer organisieren bevor Ankunft in Maastricht. Von Anfang an ein Fahrrad mieten und Maastricht mit dem Fahrrad erkunden. Einen Cantus besuchen – einmalige Erfahrung garantiert. Grouptickets von NL (Zugunternehmen in den Niederlanden) benützen, um günstig innerhalb den Niederlanden zu verreisen. Die Caves besuchen – eindrücklich! Wenn möglich nicht 2 x 2 Kurse besuchen, da sonst grosser Arbeitsaufwand. Entweder wirklich früh aufstehen in der Prüfungsphase oder sich einen anderen Lernplatz suchen als die Bibliothek in der Stadt (Bsp. In der Faculty of Science, UM Sports Center, Randwyck Bibliothek).

 

Studierende der Universität Bern, die Rückfragen zu diesem Erfahrungsbericht haben, können beim Erasmus-Fachkoordinator des Departements BWL (erasmus@bwl.unibe.ch) die E-Mail-Adresse der Autorin bzw. des Autors erfragen.

Besonderheiten

  • Um Vorlesungen auf Masterstufe an der Universität Maastricht zu absolvieren, muss bei der Anmeldung eine Kopie des Bachelor-Diploms beigelegt werden.
  • Erforderliche Sprachkenntnisse: Da die Unterrichtssprache an dieser Schule Englisch ist und alle Kurse auf Englisch gehalten werden, wird ein fortgeschrittenes Englischniveau (vergleichbar mit dem Niveau B2 des Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmens) vorausgesetzt, um die Kurse erfolgreich absolvieren zu können. Aber es ist kein Nachweis eines Englischtests erforderlich.