Was für eine Unterkunft hatten Sie im Gastland? Wie haben Sie diese gefunden?
Ich habe gemeinsam mit meinem Partner in einer Zweizimmer-Wohnung in Charlottenburg gewohnt. Die Wohnungssuche gestaltet sich in Berlin als besonders schwierig, von daher lohnt es sich, mit der Suche so früh wie möglich anzufangen. Auch wir haben es nur dank privaten Beziehungen zeitig geschafft.
Wie war die Betreuung durch die Gastuni? Gab es ein Orientierungsprogramm?
Die Betreuung war vorbildlich; monatliche Emails zu mehreren Events, welche durch die Universität organsiert wurden. Zu Beginn des Semesters wurde zudem auch eine ausführliche Campustour angeboten, da sich der Campus über mehrere Teile von Berlin erstreckt. Das internationale Büro und dessen Assistenten haben auch immer ein offenes Ohr für Fragen und helfen mit Rat und Tat.
Wie war der Kontakt zu einheimischen Studierenden? Wie war der Kontakt zu anderen Austauschstudenten?
Ich habe durch meinen Aufenthalt tolle Freundschaften schliessen können – besonders mit einer Kommilitonin aus Slovenien. Es war sehr interessant zu sehen, wie diese Stadt besonders auf multikultureller Ebene auch durch Studenten aus aller Welt bereichert wird.
Wie sind Sie sprachlich zurechtgekommen?
Sprachlich stellte der Aufenthalt für mich keine Herausforderung dar – Deutsch ist meine Muttersprache.
Welche Kurse haben Sie an der Gastuni besucht?
Im ersten Semester besuchte ich ein Seminar zum Thema Unternehmenskommunikation mit Hilfe einer Werbekampagne, sowie die Vorlesung Marktforschung und Marketingentscheidungen.
Im zweiten Semester besuchte ich die Vorlesungen Banken, Kostenrechung und Valuation.
Welche dieser Kurse würden Sie zukünftigen Erasmus-Studierenden weiterempfehlen?
Das Seminar fand im sogenannten Career-Center statt. Ich würde es jedem empfehlen, einen Blick in das Vorlesungsverzeichnis des CC zu werfen, da wirklich interessante und vor allem paraxisnahe Kurse angeboten werden. Sämtliche Kurse werden mit 5 ECTS belohnt.
Was hat Ihnen am Studium im Gastland besser gefallen als in Bern?
Die Gliederung des Studiums generell ist viel besser organisiert. Die Studenten sind viel freier in ihrem Studium; es gibt z.B. Obligatorien, jedoch variieren die von Fachrichung zu Fachrichtung.
Interessiert man sich beispielsweise mehr für Finanzen kann man sich bereits im Bachelorstudium darauf spezialisieren und wählt entsprechend nur Vorlesungen aus diesem Modul.
Was war im Gastland schlechter als in Bern?
Da kann das Gastland zwar nichts dafür, aber die ECTS-Beschränkung auf 30 ECTS finde ich keine gute Regelung. Man ist extrem eingeschränkt, wenn man sich dazu entschliesst, zwei Semester im Ausland zu studieren. Klar gibt es viel zu sehen und zu tun in einer neuen Stadt, trotzdem möchte ich auch entsprechend in meinem Studium vorwärts kommen und ich finde, dass ein Auslandsaufenthalt dies nicht zusätzlich erschweren sollte.
Was waren die „Highlights“ Ihres Auslandsaufenthalts?
Für mich persönlich war es natürlich ein Highlight, mein soziales Umfeld in Berlin besser pflegen zu können.
Zudem habe ich in meinem neuen Arbeitsteam wirklich viele und tolle neue Freunde gefunden, die mir den Abschied von meinem Job hier tatsächlich erschweren.
Was waren die grössten Enttäuschungen während Ihres Auslandsaufenthalts?
Der Terroranschlag im Dezember war das Schlimmste, was ich während meines Auslandsaufenthaltes erleben musste. Ich kann von Glück reden, war ich nicht vor Ort – in den folgenden Wochen war die Stimmung natürlich sehr getrübt in Berlin. Es war aber auch schön zu sehen, wie gross die Anteilnahme dieser Stadt war.
Welche Tipps und Ratschläge haben Sie für Erasmus-Studierende, die zukünftig an Ihrer Gastuni studieren wollen?
Frühe Wohnungssuche, vorwiegend in folgenden Bezirken: Charlottenburg, Mitte, Fridenau, Wilmersdorf
Wer länger als ein Semester bleibt, sollte sich einen Job suchen – du findest Freunde und bringst ein bisschen Routine in dein Leben (was nicht das Einfachste ist im Erasmus).
Studierende der Universität Bern, die Rückfragen zu diesem Erfahrungsbericht haben, können beim Erasmus-Fachkoordinator des Departements BWL (erasmus@bwl.unibe.ch) die E-Mail-Adresse der Autorin bzw. des Autors erfragen.